Spantekow, Landkreis Vorpommern-Greifswald 

Auf halber Strecke der B 197 zwischen Anklam und Friedland biegt man in Richtung Westen bei Sarnow nach Spantekow ab. Unter einer großen Kastanie steht dort auf dem Friedhof der berühmte Grabstein. Er fällt gleich auf, denn er ist von oben bis unten gespalten und wird nur durch eiserne Bänder zusammengehalten. (aktuelle Ergänzung: Seit einigen Jahren ist der Grabstein aus Sandstein zum Schutz gegen Verwitterung an seinem Standort eingehaust.)

Einen Teil der Geschichte kann man bereits der Grabsteininschrift entnehmen. Ein Blitz zündete die Wohnung der fünfköpfigen Familie aus dem Nachbardorf Rebelow im Jahre 1802 an. Während eines Gewitters flüchteten alle mit ihren Sensen vom Felde. Der Vater erfuhr in diesem Moment von einem Nachbarschaftsstreit der Mutter und rief: „Da soll doch das Donnerwetter einschlagen!“

Und so kam es – der Blitz schlug am Sensenblatt ein und erschlug die Familie. Nach Fertigstellung des Grabsteines schlug in diesen ein weiteres Mal der Blitz ein. Auf erschreckende Weise wurden so der Zorn Gottes und die stetige Nähe des Sensenmannes deutlich, die besonders auf Streit und Flüche reagieren.

Text aus: Hartmut Schmied, Geister, Götter, Teufelssteine. Sagen- & Legendenführer Mecklenburg-Vorpommern 2018, 3. Auflage, Rostock 2018, Seite 175

Bild: Der von Pastor Philipp Staak schützend eingehauste Grabstein unmittelbar hinter der Kastanie auf dem Friedhof in Spantekow, Foto: Hartmut Schmied