Rathaus-Schlange Nr. 5 am Rostocker Rathaus nun schon 25 Jahre alt. Neue Hüterin ist Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger

Die legendäre Rathaus-Schlange an den Säulen vor dem Rostocker Rathaus gibt es nachweislich spätestens seit 1882. Die Schlangenversionen reichen nun bis zur aktuellen Nr. 5. Am 24. Juni 1998 (zu Johanni, gleichzeitig Stadtgeburtstag) wurde das Bronzereptil (Foto) auf den Namen Johannes getauft und „lebt“ seitdem unbehelligt.

Vorgänger-Schlange Nr. 4 wurde 1997 aus der Verankerung gerissen und verschwand. Die neue Nummer 5 (Eselsbrücke ist die römische Fünf der gespaltenen Zunge) vereint seitdem die beiden umstrittenen Legenden, ob es sich um einen Aal oder eine Schlange handelt: Sie hat mit Schlangenkopf nun einen Aalschwanz mit Flossensaum und wurde damit zum Fabeltier. Und zum Glücksbringer wie auch der Schutzgeist am Rostocker Blücher-Denkmal.

Mittlerweile gibt es auch von den drei, seit „Geburt“ dieser Schlange die Geschicke der Stadt lenkenden, Oberbürgermeistern zuvor je ein Foto mit Rathaus-Schlange. Das jedoch nur von der Schlange Nr. 4, die nach Jahren vom reumütigen Dieb zurückgebracht wurde. Das Verhältnis beider sich im und am Rathaus befindlichen Schlangen verhält sich ähnlich wie das der beiden Päpste bis Ende 2022. Nur eine(r) kann das Original sein. Mehr darüber nebenstehend im Jahrbuch für Kryptozoologie 2022.

Aus Anlass des 25. Geburtstages der Rathaus-Schlange Nr. 5 gab es ein paar Tage zuvor einen Foto-Termin des Legenden-Museums mit der für sieben Jahre gewählten Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (seit Anfang 2023 im Dienst). Punkt 16 Uhr zum dritten Gong (von vier) der Marienkirche erschien sie auf der Rathaus-Treppe. Nach genau sieben Minuten waren zwei historische Momente fotografisch festgehalten: Die Oberbürgermeisterin mit Schlange Nr. 5 (Foto) und mit Schlange Nr. 4, die in der Rathaushalle residiert und vor Jahren noch im Oberbürgermeister-Büro an einer Säule heimisch war.

Sollte jemand sehen, wie die Chefin des Rathauses den Kopf der Schlange streichelt, dann ist klar: Es wird mal wieder viel Glück gebraucht vor Entscheidungen in dieser Stadt.